Kulinarische Kurse rund um die italienische Küche!

Ich komme aus Parma. Ihr wisst schon. Der Schinken. Der Käse.

Immer wenn ich versuche zu erklären “das liegt in Norditalien, ungefähr zwischen Mailand und Bologna”, unterbricht mich mein Gesprächspartner sofort und fängt an über den Parmaschinken und den Parmesankäse zu reden. Nicht ohne Grund.

Meine Gegend ist in ganz Italien für Wurstaufschnitt bekannt; bei uns ist das Schwein fast heilig: Hier hat “maiale” (Schwein) in den Dialekten ungefähr so viele Namen wie es Gemeinden gibt. Im Dorf meiner Oma nennt man es sogar “al nimal” (l’animale) also “das Tier”. Man sagt ja auch, Fische hätten kein Wort für Wasser…

Auf die Idee einen Essenskurs für Italienisch zu produzieren, bin ich aus der Erfahrung mit meinem deutschen Freund gekommen. Ich hatte immer wieder etwas Italienisches gekocht, z. B. “scaloppine ai funghi”, also in Butter gebratene Schnitzel mit Pilzen. Und dann kam unausbleiblich die Frage: “Und wo ist die Beilage?” Die Beilage?? Da sind doch die Pilze! “Nein, ich meine die Sättigungsbeilage”. Aha. Die “Sättigungsbeilage” und dann schlägt er Reis als Beilage vor. Jeder Italiener würde jetzt je nach Laune anfangen zu lachen oder angeekelt die Nase zu rümpfen.

Nummer eins: Reis ist ein erster Gang und er darf auf keinen Fall als Beilage mit einem zweiten Gang serviert werden. Sakrileg!

Nummer zwei: Beilage heißt auf Italienisch “contorno” und basta. Man kann Brot dazu essen aber Brot ist Brot, ist kein “contorno”.

Soweit so klar.

So einen Kurs gab’s noch nie auf Babbel. Es war also ein neues Kurskonzept, und ich hatte freie Hand – und gleichzeitig kein Vorbild. Aber als größtes Problem erwies sich tatsächlich die Bildsuche.

Man stellt es sich ganz einfach vor, Bilder für italienische Gerichte zu finden, aber wenn man die Grenze der “egal welche Pasta mit egal welcher Soße” überschreitet und zum Bsp. genau “pappardelle” (breite Bandnudeln) mit einem Wildschweinragout finden will, dann muss man langsam selbst ans Herd gehen.

So kam es mal vor, dass ich nach Mitternacht noch beim Frittieren war (ich hasse es zu frittieren!), weil ich keine Bilder für das ligurische “latte dolce fritto” gefunden hatte. Ich hatte das Vergnügen, Gerichte aus meiner Region nachzukochen, wie z. B. “erbazzone” (Mangold-Spinatkuchen), was am nächsten Tag gemeinsam im Büro aufgegessen wurde oder “piadina con salsiccia e cipolle” (Pfannen-Fladenbrot mit grober Bratwurst und Zwiebeln) zuzubereiten.

Leider hatte ich für viele Aufschnittsorten auch keine passende Bilder gefunden: Als ich also zwischendurch in Parma war, war ich gezwungen “speck” (geräucherten Schinken), “prosciutto cotto” (gekochten Schinken) und “coppa”(Nackenschinken) zu kaufen und … zu essen. Was man nicht alles für die Arbeit tut!

In diesem Kurs lernt man genuine Gerichte aus verschiedenen Regionen Italiens kennen und bekommt viele Infos darüber, wie sie zubereitet werden und was nicht typisch Italienisch ist. Hier ein Beispiel:  “spaghetti alla bolognese” sei ein typisch italienisches Gericht? Man kann Bolognese-Soße natürlich auch mit Spaghetti essen, aber das wird in Italien nur aus Verlegenheit gemacht. Diese Soße kommt aus Bologna, und da sind Eiernudeln wie “tagliatelle” oder “lasagne” typisch. Das Gericht ist also eigentlich “tagliatelle alla bolognese”.

Habe ich euch einen Mythos zerstört? Probiert den Kurs aus und lernt dabei viele andere spannende Insider-Tipps über die italienische Küche kennen!

Über die Autorin:

Es gibt fast niemanden, der so lange bei Babbel ist wie Barbara. Vor knapp fünf Jahren fing die italienische Übersetzerin und Fennistin freiberuflich (damals noch als Studentin) im Content und Support an – seit diesem Jahr ist sie Content-Projektmanagerin und wesentlicher Bestandteil unserer Redaktion.

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