Sprachen hören, verstehen und schmecken

Tarte, Tartiflette, Tapenade und Co. sind typische französische Gerichte, doch was bedeuten diese genau? Nicht nur die Babbel-Nutzer begeben sich mit dem Kurs zur Französischen Küche auf eine sprachliche und kulinarische “Tour de France” durch die ausgewählte Regionen Frankreichs.

Auch die redaktionelle Betreuung und die Übersetzung war eine abwechslungsreiche und spannende Reise: Womit kann man bestimmte Gerichte in der eigenen Sprache vergleichen? Woher kommen so lustige Eigennamen wie “pôchouse”, “pulenda”, “quenelle”, “cassoulet”, “nonnette”, “tartiflette” und “tapenade”? Kann man sie überhaupt übersetzen?

Um einen Lerneffekt zu erreichen, haben wir uns entschieden die eingeführten Spezialitäten, wenn möglich, zu übersetzen. Schließlich sollte man nicht einfach “cassoulet” abtippen, sondern erfahren, was sich hinter diesem Gericht aus der Region “Midi-Pyrenées” verbirgt, um später eine französische Speisekarte wirklich verstehen zu können.

Durch die Einführung des Wortes mit Übersetzung bekommt man noch vor der detaillierteren Beschreibung der Zutaten und der Zubereitung bereits eine Idee, was ein “cassoulet” ist: ein weißer Bohneneintopf. Um zu verhindern, dass der Lerner beim späteren Wiederholen von “cassoulet” im Wiederhol-Manager versehentlich an die Kombination von “potée” (Eintopf) und “haricots blancs” (weiße Bohnen) denkt, gibt es in der Übersetzung den Zusatz “Eigenname”. Und um sich den Begriff leichter zu merken, erfährt man auch, dass „cassoulet“ von der okzitanischen Bezeichnung für den Tontopf, „la cassole“, kommt, in dem der Eintopf traditionell zubereitet wird.

Bei anderen Spezialitäten, wie zum Beispiel dem savoyardischen Gericht, “la tartiflette”, einer Art Kartoffelauflauf, sollte die wörtliche Angabe “Kartöffelchen” noch ein zusätzlicher Hinweis auf das gefragte Wort in der Lücke sein. Auch hier war die Kreativität der Übersetzer gefragt, denn wie sollte man “Kartöffelchen” ins Englische, Spanische und Italienische übersetzen?

Einfallsreich und vielleicht ein bisschen gewagt werden auch die “quenelles” aus Lyon eingeführt, denn eigentlich sind sie für die Bezeichnung “Klößchen” auf Deutsch, “dumplings” auf Englisch, “gnocchi” auf Italienisch und “croquetas” auf Spanisch zu langförmig und vor allem entspricht ihre Hauptzutat aus Weizengrieß nicht ganz der gewählten Übersetzung. Doch auch das wird im Kurs aufgelöst und im Detail erklärt und so lernt man auch, dass “quenelle” vom deutschen Wort “Knödel” kommt – die deutsche Übersetzung “Klößchen” ist also gar nicht so weit hergeholt und schließlich gibt es ja nicht nur die herkömmlichen Kartoffelklöße, sondern auch Grießklöße.

Überhaupt nicht übersetzen ließen sich z. B. zwei Käsesorten der Champagne: “le langres” (Rotschimmelkäse aus Langres) und “le rocroi” (ein Käse aus Rocroi). Hier war es nicht möglich eine Übersetzung zu finden, die nicht den Herkunftsort nennt, denn der Käse trägt den Namen des Ortes, aus dem er kommt.

Anders als bei Kursen wie zum Beispiel den Babbel-Anfängerkursen, bei denen es für die entsprechende Übersetzung um grammatische Zusatzangaben und -erklärungen geht, bedeutete der Kurs zur Französischen Küche eine echte Herausforderung und viel Recherchearbeit bei der Wahl der entsprechenden Übersetzung. Spannend und informativ war dabei aber auch, dass einige Bezeichnungen der behandelten französischen Spezialitäten aus regionalen Dialekten und sogar anderen Sprachen wie dem Polnischen, Italienischen und Deutschen stammen. Da kann aber sogar unser französischer Protagonist in der letzten Lektion den Überblick verlieren, wenn er sagt: “Le kouglof ??? Encore un mot incompréhensible !” (Der Gugelhupf??? Noch ein unverständliches Wort!) Hätte ihm doch mal jemand den Babbel-Kurs zur Französischen Küche vor seiner kulinarischen Rundreise empfohlen!

Über die Autorin: Katja ist Senior Content Manager bei Babbel und bekocht ihre Freunde und Kollegen gerne mit Gerichten aus einem französischsprachigen Kochbuch, das sie sich zum Abschied nach einem 2-jährigen Paris-Aufenthalt kaufte. Dabei nimmt sie die Zutatenliste nicht ganz so ernst wie die Regeln der französischen Grammatik bei ihrer Arbeit als Redakteurin für die Babbel Französischkurse.

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