Wie wird man eigentlich Sprachlernexperte bei Babbel?

Christina arbeitet im Didactics-Team bei Babbel und erzählt uns, wie sie Sprachlernexpertin geworden ist.
Språkinlärningsexpert på Babbel

Christina (Zweite von rechts) arbeitet seit gut drei Jahren in der Abteilung Didactics bei Babbel. Dort leitet sie eines der Teams aus Sprachlernexperten, das Kurskonzepte und -inhalte produziert und koordiniert – und außerdem an ganz neuen Ideen für die Babbel-App arbeitet. Vor Kurzem hat sie Studierenden Karrieremöglichkeiten für Sprachlernexperten aufgezeigt. Das haben wir zum Anlass genommen, ihr heute ein paar Fragen zu stellen.

Christina, wie wird man eigentlich Sprachlernexperte bei Babbel?

Das ist gar nicht so einfach zu beantworten! Es gibt nicht den einen perfekten Weg. Im Gegenteil, das Einzigartige an Babbel ist gerade unser großes und vielfältiges Team aus Sprachlernexperten! Wir haben zwar eine große Gemeinsamkeit, nämlich unsere Leidenschaft für Sprachen und wer uns mal im Büro besucht, wird schnell feststellen, dass wir ständig von einer Sprache zur nächsten switchen. Doch zusätzlich bringen wir alle ganz unterschiedliche Kompetenzen und Qualifikationen mit ins Team. Bei uns triffst du Sprachwissenschaftler, Übersetzer, Didaktiker, Redakteure, Autoren, Projektmanager und natürlich Sprachlehrer. Kurz gesagt, die Mischung macht’s, sie ist unsere große Stärke! Gemeinsam schneiden wir unsere Kurse ganz genau auf unsere Lerner zu und definieren für alle von Babbel angebotenen Sprachkombinationen genau die richtigen Inhalte.

Und was genau hast du mitgebracht?

Auch ein bisschen von allem. In meinem Studium, unter anderem der Skandinavistik, habe ich viel über die skandinavischen Sprachen und deren Besonderheiten gelernt. Das hilft mir heute sehr! Ich überlege zum Beispiel, mit welchen Herausforderungen ein Lerner mit deutscher Muttersprache besonders zu kämpfen hat, wenn er Schwedisch lernt. Das hat dann direkten Einfluss auf die Kursinhalte und auf die Präsentation des Lernstoffs. Gleichzeitig kenne ich auch die Parallelen zwischen den beiden Sprachen. Ich kann dann unsere Lerner auf das aufmerksam machen, was sie sozusagen gratis und ohne jede Anstrengung beim Schwedischlernen geschenkt bekommen: Der Satzbau ist zum Beispiel ziemlich ähnlich, aber auch viele Wörter, wie „Haus“ und „hus“ sind fast gleich und deshalb von Anfang leicht zu verstehen. Das kann sehr motivierend sein!

Die eigene Muttersprache ist also sehr wichtig für die Auswahl der Lerninhalte?

Ja, aber vor allem der direkte Bezug zum Lebensalltag der Lernenden! Das habe ich zum ersten Mal ganz bewusst erlebt, als ich parallel zum eher theoretischen Studium Schwedisch vor Ort und Online unterrichtet und entsprechende Fortbildungen besucht habe. Das hat mir von der ersten Minute an riesigen Spaß gemacht! Ich habe viele interessante Menschen kennengelernt, die mit ganz unterschiedlichen Zielen und aus verschiedenen Gründen Schwedisch gelernt haben. Ihr Enthusiasmus, ihr Spaß an der Sprache und ihre Fortschritte haben mich auch selbst immer wieder motiviert, sie bei allen Herausforderungen zu unterstützen, denen sie in ihrem individuellen Lernprozess begegnet sind. Dabei habe ich gelernt, wie essentiell die richtige Auswahl der Inhalte, Lernmethoden und Medien ist. Eine gute und auf die Lernenden abgestimmte Aufbereitung der Materialien unterstützt den Weg zum Lernerfolg maßgeblich – und Erfolg ist so wichtig!
Das merke ich auch immer wieder aufs Neue bei meiner Arbeit als Prüferin für das schwedische Sprachzertifikat Swedex. Egal ob sie die Sprache für den Job oder den Urlaub brauchen oder ob sie sich einfach nur mit ihren Nachbarn unterhalten wollen, viele Lernende suchen die Herausforderung nicht nur im tatsächlichen Sprachgebrauch, sie möchten ihre Sprachkenntnisse auch schwarz auf weiß haben. Deshalb bieten wir bei Babbel übrigens inzwischen auch in Zusammenarbeit mit Cambridge English ein Zertifikat für Englisch an. Gleichzeitig treibt mich als Zertifikatsprüferin natürlich auch ständig die Frage um, was Lernerfolg eigentlich ist, wie er sich anfühlt und vor allem wie er sich in all seinen Facetten messen lässt. Die Erfahrungen, die ich als Sprachlehrerin und -prüferin gesammelt habe und immer noch sammle, beeinflussen meine Arbeit hier bei Babbel also bis heute.

Bevor du zu Babbel gekommen bist, hast du auch viel mit Büchern gearbeitet. Macht es eigentlich einen Unterschied, ob man Inhalte für Bücher oder Apps entwickelt?

Eine gute Frage! Ich versuche sie mal aus der inhaltlichen Perspektive zu beantworten: Im Grunde stelle ich mir als Lernexperte immer dieselben Fragen, zum Beispiel: Wer sind meine Lerner? Welche Themen sind für sie relevant? Welche Ziele wollen sie erreichen?
Die Lösungen sind es dann aber, die sich je nach Medium unterscheiden. Im Buch kann ein Kapitel schonmal ein bisschen länger werden, während es in der App immer schön kurz und knackig sein muss. Und die Aktivitäten sind in der App natürlich von Natur aus sehr interaktiv, das Buch kann mir kein direktes Feedback geben oder auf meine Eingaben reagieren. Diese Unterschiede muss ich mir immer vor Augen halten, wenn ich Konzepte und Inhalte erstelle.
Außerdem unterscheiden sich die Produktionsprozesse. Um nur ein paar Beispiele aus der täglichen Arbeit zu nennen: Wenn ich an Inhalten für ein Buch arbeite, brauche ich eine enorme Vorstellungskraft, um mir zu überlegen, wie ich eine Seite gestalten möchte. Und ob dann alle Bilder, Übungen und Texte tatsächlich auf die Seite passen und die Abfolge logisch erscheint, dass merke ich erst, wenn die Seite aus dem Satz zurückkommt.
Bei der Babbel-App haben wir den großen Luxus einer Vorschau. Das heißt, wir können direkt nach dem Erstellen von Inhalten in unserem hausgemachtes Autorentool in der Vorschau sehen, ob alles passt. Das spart Zeit und macht uns extrem flexibel und experimentierfreudig. Inzwischen haben wir sogar ein eigenes Team, das die Qualität unserer Inhalte sichert und an ihrer stetigen Verbesserung arbeitet.
Achja, und die Veröffentlichung eines Buches dauert natürlich auch ein bisschen länger. Es ist zwar wirklich toll, wenn man ein frisch gedrucktes Exemplar in den Händen hält, aber Inhalte in der App veröffentlichen wir mit einem Knopfdruck und sofort haben unsere Lerner darauf Zugriff!

Woran arbeitest du jetzt gerade? Und was motiviert dich dabei besonders?

Inzwischen leite ich ein tolles Team aus Sprachlernexperten, das Kurskonzepte und -inhalte für die Sprachen Dänisch, Russisch und Schwedisch für den nächsten Release koordiniert und produziert. Vor allem auf Grundlage von Feedback, das wir über unseren Kundenservice von unseren Lernenden bekommen haben, bauen wir für einen Teil der Sprachen die Materialien für weitere Level aus. Zusätzlich arbeitet das Team gerade mit vollem Elan an neuen Kursen zu einem bestimmten Thema. Welches das ist, bleibt noch eine Überraschung!
Das ist übrigens auch eines der Dinge, die für mich besonders motivierend sind: Den Gestaltungsspielraum, den ich hier habe, das tolle Team, die Herausforderungen die sich aus abwechslungsreichen und neuen Tätigkeiten und Projekten ergeben – und das tägliche Lernen. Es bleibt einfach immer spannend! Gerade arbeiten wir an der nächsten Produktgeneration, mit der wir das Sprachenlernen noch motivierender gestalten wollen. Die Lernenden sollen genau dann, wenn sie es brauchen, in ihrer Zielsprache loslegen können.

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